Staatliche Realschule Bad Tölz | ![]() |
Endlich! Der Anfang ist getan. Im diesem Schuljahr kann eine 7.Klasse bereits ihre eigenen iPads im Unterricht und zu Hause nutzen. Vor ca. drei Jahren begann der Einzug der digitalen Whiteboards an nahezu allen Schulen. Damals wurde schon der Mehrwert der digitalen Boards kontrovers diskutiert. War es nicht so, dass möglichst viele Schüler gleichzeitig sinnvoll beschäftigt werden sollten, während der Lehrer eher im Hintergrund die Rolle des Beraters einnimmt? Wie sollte das mit dem digitalen Whiteboards umgesetzt werden?
Wieder ist es der Lehrer, der vorne an der Tafel etwas erklärt in der Hoffnung, dass er gehört wird. Wenn jeder Schüler allerdings eine eigene mobile digitale Tafel hätte, dann gäbe es für ihn auch die Möglichkeit, selbstständig und in seinem eigenen Tempo Arbeitsaufträge zu bearbeiten. Die Erfahrungen anderer Schulen zeigten, dass Laptop-Klassen diesen Anforderungen in keiner Weise gerecht wurden und letztendlich eine Fehlinvestition darstellten. Eingeschränkte Mobilität, zu lange Startzeiten, geringe Akkulaufzeiten, zu kompliziert in der Bedienung und die geringe Zuverlässigkeit waren nur einige negative Punkte, die für das Scheitern der Laptop-Klassen in vielen Schulen verantwortlich waren. Die Technik sollte für Schüler und Lehrer so einfach wie möglich und vor allem zuverlässig sein. Erst mit dem Erscheinen der Tablets konnten die strengen Schulvorgaben hinsichtlich Sicherheit und Zuverlässigkeit erfüllt werden.
Speziell die iPads eignen sich aufgrund ihres geschlossenen Systems ideal für den Einsatz in Schulen: nahezu keine Probleme mit Viren und Maleware, leichte Administration der WLAN-User, Jugendschutzeinstellungen durch die Eltern möglich, nahezu keine Funktionsausfälle, einfache Bedienung (Konzentration auf das Notwendigste), hohe Auswahl an Bildungs-Apps, funktionierende Infrastruktur (alles aus einer Hand) und perfekter Service sind die Hauptargumente der meisten Schulen für die Einführung von iPad-Klassen.Trotz vieler kritischer Stimmen hat unsere Schulleitung sehr schnell den Mehrwert der Tablets für ihre Schule erkannt und stimmte bereits vor einem Jahr der Anschaffung eines Pad-Koffers mit insgesamt 15 iPads zu.
Der Einsatz von Tablets im Unterricht steht noch völlig am Anfang und es gibt bayernweit nur wenige Kollegen, die bereits Erfahrungen sammeln konnten. Deshalb ist es wichtig, dass in der Anfangsphase erst einmal die iPads im Unterricht erprobt werden. Nicht nur die technischen Voraussetzungen sollten geklärt, sondern vor allem auch der medienpädagogische Vorteil hinterfragt werden. Die von vielen befürchteten Disziplinprobleme oder Ablenkungen im Unterricht blieben aufgrund der klaren Regeln völlig aus. Die meisten Schüler arbeiteten gekonnt und überaus motiviert mit den iPads. Die von dem Lehrer vorgegebenen Arbeitsaufträge wurden in der Gruppe selbstständig und zügig erledigt. Selbst die Schüler der 5.Klasse sind schon so technisch versiert, dass nahezu keine Bedienungsprobleme auftauchten. Viele Schüler haben sogar darum gebeten, die Schul-iPads mit nach Hause nehmen zu dürfen, um die Arbeiten daheim fertig erstellen zu können.
Natürlich ist die Euphorie bei den Schülern in der Anfangszeit besonders groß und im Laufe der Zeit wird diese auch abnehmen. Dennoch hat das vergangene Schuljahr mit den iPads gezeigt, dass neue Methoden auch neue Möglichkeiten bieten. Wichtig ist dabei, dass diese neuen Medien sinnvoll und gezielt eingesetzt werden – Tafel und Kreide bzw. Heft und Stift wird es also auch in Zukunft noch geben.
Girges
Bereits am Ende des Schuljahres fand unter der Leitung von Herrn Girges die Übergabe der neuen, Eltern finanzierten "Wischgeräte" statt und Schüler wie Eltern wurden in die grundlegende Handhabung der Geräte eingewiesen. Eines ist sicher, nach den Sommerferien sind die 26 Jugendlichen mit dem Umgang mit den iPads soweit vertraut, dass sie mit ihren Lehrkräfte weitere Erfahrungen beim sinnvollen methodisch-didaktischen Einsatz im Unterricht sammeln können.
Wir freuen uns auf erste Ergebnisse dieses Pilotprojektes!